Thema "Klima"

Der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte betont die Klimaschutzpflicht der Staaten. In Deutschland könnte das die Abschaffung der Sektorziele aus dem Klimaschutzgesetz erschweren, sagen Experten. Klimaklagen könnten weit über Europa hinaus gestärkt werden.

Den europäischen Staaten wird vorgeworfen, dass sie nicht genug gegen den Klimawandel tun. Der Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte entscheidet am Dienstag über die umfangreiche Klimaklage. Seine Urteile könnten auch Folgen für die deutsche Klimapolitik haben.

Der Ölkonzern Shell geht vor Gericht in Den Haag in Berufung gegen ein Urteil von 2021, das besagt, er müsse seine Emissionen bis 2030 um 45 Prozent senken. Das Argument: Zuständig ist die Politik, nicht die Justiz. Eine Entscheidung in dieser weitreichenden Sache wird wohl im Herbst fallen.

Der Sachverständigenrat der Bundesregierung schlägt Alarm: Deutschland hat demnach so viele Treibhausgase emittiert, dass es seinen „fairen Anteil“ am globalen 1,5-Grad-Ziel überschritten hat. Die Rechnung ist umstritten und hat ihre Tücken.

Der Sachverständigenrat für Umweltfragen (SRU) fordert eine Debatte über Suffizienz. Ohne Verschwendung zu vermeiden, seien die Klimaziele nicht erreichbar und Nachhaltigkeit unmöglich. Es sei höchste Zeit, sich der Diskussion zu stellen.

Bisher richten sich Klimaklagen überwiegend gegen Regierungen. Doch auch Unternehmen werden mehr und mehr verklagt, vernachlässigen dieses Risiko bisher allerdings.

Forscher warnen erneut vor kollabierenden Meeresströmen und Eisschwund. Die Folgen: verlorene Küsten und unberechenbares Wetter. Die Kipppunkte scheinen näher zu rücken.

Gesunde Böden sind wichtig für Klimaschutz, Klimaanpassung und Ernährungssicherheit. Der Bedarf ist hoch: Allein für den internationalen Klimaschutz bräuchte man etwa die dreifache Fläche der EU. Expertin Larissa Stiem-Bhatia erklärt, wie Böden besser geschützt und Interessen ausgeglichen werden können.

Strombasierte synthetische Kraftstoffe, auch E-Fuels genannt, stehen noch am Anfang ihrer Entwicklung. Dennoch werden bisweilen große Hoffnungen in sie gesetzt. Was sagt die Wissenschaft: Was bringen sie wirklich?

Die Flutkatastrophe im Norden Deutschlands verläuft wie in vielen Klimamodellen vorhergesagt: Extreme Regenfälle in nasseren Wintern treffen auf Infrastruktur, die bisher kaum angepasst ist. Maßnahmen und Regeln sind beschlossen, aber bislang ist noch wenig umgesetzt.